Gisela May

 Gisela May (Wetzlar, 31 mei 1924 - Berlijn, 2 december 2016) was een Duitse actrice en zangeres, die vooral bekend werd door haar Brecht-vertolkingen.
May studeerde aan de toneelschool in Leipzig. Daarna werkte ze theaters in Schwerin en Halle. Vanaf 1951 speelde ze verschillende rollen voor het Deutsches Theater Berlin.
In 1962 ging ze spelen bij de Bertolt Brecht's theatergroep in Berlijn en deed dat 30 jaar. Ze speelde in Die Tage der Commune, de Driestuiversopera en in Mutter Courage und ihre Kinder. Vanaf 1992 speelde ze af en toe bij het Renaissance-Theater in Berlijn.
In 2002 kreeg zij de Orde van Verdienste van de Bondsrepubliek Duitsland.
In Nederland trad May onder meer op in het Holland Festival en met het Willem Breuker Kollectief. Aan de Theaterschool in Amsterdam gaf ze verschillende masterclasses.
In 2013 was ze nog te horen en te zien tijdens de Kurt Weillweek in het Komische Operatheater en in 2014 nog een jaar lang bij de Volksbühne. Ze was toen al 90 jaar oud.
May overleed eind 2016 op 92-jarige leeftijd.
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Gisela May wurde in Wetzlar als Tochter des Schriftstellers Ferdinand May und der Schauspielerin Käte May geboren. Sie besuchte eine Höhere Mädchenschule und eine Haushaltsschule. Von 1942 bis 1944 absolvierte sie die Leipziger Schauspielschule. Ihr Bruder fiel im Zweiten Weltkrieg, ihr erster Klavierlehrer, Alfred Schmidt-Sas wurde in Plötzensee von den Nazis hingerichtet.
Ab 1963 war sie Mitglied des Präsidiums der Deutsch-Italienischen Gesellschaft der DDR unter dem Präsidenten Professor Gerhard Reintanz, ab 1972 Mitglied der Akademie der Künste (Ost) bzw. ab 1993 der neuen Akademie der Künste (Berlin).
Von 1983 bis 1989 moderierte sie im DDR-Fernsehen ihre eigene Unterhaltungsshow Pfundgrube.
1999 wurde die Künstlerin auf Vorschlag von Intendant Hans Pischner und Opernsänger Heiko Reissig zum ordentlichen Ehrenmitglied der Europäischen Kulturwerkstatt (EKW) in Berlin und Wien berufen.
May war am 24. Januar 2013 im Rahmen der Kurt-Weill-Woche auf der Bühne der Komischen Oper Berlin zu sehen und zu hören. Am 12. Januar 2014 nahm die fast 90-jährige May in der Volksbühne Berlin am Jahresauftakt der Europäischen Linken teil. Die Ernst-Busch-Gesellschaft veranstaltete am 10. Juni 2014 vor ausverkauftem Haus im Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz eine Hommage anlässlich ihres 90. Geburtstages; dort wurde sie auch zum Ehrenmitglied der Kurt-Weill-Gesellschaft ernannt.
Am 3. Juni 2014 nahm May für den RBB ein Radio-Feature von Jean Claude Kuner unter dem Titel Express Beirut – Die Schriftstellerin Ethel Adnan auf; dies war zugleich auch ihre letzte künstlerische Arbeit.
Erste Engagements hatte May in Danzig, Dresden, Görlitz, Leipzig, Halle und Schwerin. Seit 1951 wirkte sie in Berlin, erst am Deutschen Theater, seit 1962 am Berliner Ensemble, dem sie über 30 Jahre lang angehörte.
Ab 1978 spielte sie bis zu ihrem Ausscheiden 1992 Brechts Mutter Courage, der sie eine eigene Interpretation gab – vor ihr hatte „die Weigel“ am Berliner Ensemble die Rolle verkörpert. Neben Brechts Die Tage der Commune und Brecht/Weills Die sieben Todsünden der Kleinbürger spielte sie unter anderem die Titelrollen in Lessings Minna von Barnhelm, Stewart/Herman Hallo, Dolly!, Shaws Frau Warrens Gewerbe, die Mutter Wolfen in Hauptmanns Biberpelz.
Einem breiten Publikum im Westen Deutschlands wurde sie durch ihre Beteiligung an der Fernsehserie Adelheid und ihre Mörder bekannt („Sag nicht immer Muddi zu mir!“). 1957 erkannte Hanns Eisler bei einem Programm das besondere Talent der May für das Chanson und die Möglichkeiten ihrer Stimme, deren Kraft, Vielseitigkeit, Empfinden, Klugheit, Virtuosität, Eleganz und Schlichtheit, was Gisela May in den folgenden Jahren vervollkommnete.
Als Chansoninterpretin machte sie sich schon zu DDR-Zeiten durch Veröffentlichungen einer Reihe von Alben auch international einen Namen. Für ihre Schallplatten-Einspielung Die sieben Todsünden der Kleinbürger (Brecht/Weill) bekam sie 1968 in Paris von Maurice Chevalier den Grand Prix du Disque überreicht.
In eigenen Programmen trug sie Chansons, politische Songs und Gedichte vor. Sie gastierte in vielen Ländern Europas, in den USA und Australien: Aus vier Jahreszeiten (Bertolt Brecht), Kurt Tucholsky hasst – liebt, Hoppla wir leben (Hollaender, Mehring, Wedekind), Jacques-Brel-Abend, Erich Kästner, Hanns-Eisler-Abend. Ihr künstlerischer Partner war neben Henry Krtschil viele Jahre der Komponist und Pianist Manfred Schmitz.
Sie war von 1956 bis 1965 mit dem Journalisten und Dokumentaristen Georg Honigmann verheiratet, dem Vater der Schriftstellerin Barbara Honigmann. Nach der Scheidung lebte sie mit Wolfgang Harich zusammen. May lebte zuletzt in einer Berliner Seniorenresidenz.

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